Das Bellen kann anhand der folgenden 5 Säulen schrittweise abtrainiert werden:
1. Verhalten des Hundes identifizieren: Wer wird wie wo wann angebellt?
2. Das Kläffen verhindern
3. Das Bellen unterbrechen
4. Ruhig bleiben
5. Bedürfnisse des Vierbeiners befriedigen
1. Verhalten identifizieren
Finden Sie zunächst heraus, welche Menschen wann besonders angebellt werden. Sind es tatsächlich alle, oder nur Männer? Oder bellt Ihr Hund in erster Linie Kinder an? Personen in seltsamer Kleidung, mit flatternden Ärmeln, mit Regenschirmenoder Hüten? Nur beim Gassigehen oder auch innerhalb der Wohnung? Was tut der Hund, bevor er mit dem lautstarken Gebelle beginnt? Fängt er aus heiterem Himmel an zu Kläffen oder gibt es bestimmte Indizien, die darauf hinweisen, das er gleich loslegt? Je mehr Sie über die Verhaltensweisen ihres Hundes herausfinden und umso besser sie ihn eine gewisse Zeit beobachten, desto schneller werden Sie die Ursache für das Kläffen ausfindig machen können.
2. Das Kläffen verhindern
Je früher Sie die Signale Ihres Hundes erkennen können, umso besser und schneller können Sie auch verhindern, das der Vierbeiner mit dem Bellen beginnt. So können Sie ihn rechtzeitig beim Namen rufen oder unter Umständen auch weit genug der Situation ausweichen. Desweiteren kann auch ein Alternativverhalten, was dem Hund gefällt, ihn gut vom Bellen ablenken. Mit Leckerchen klappt ein Ablenkungsmanöver meist besonders gut.
3. Wie das Bellen unterbrechen ?
Haben die oben genannten Gegenmittel wie positives Unterbrechungssignal oder konditioniertes Entspannungssignal kein richtiges Gewicht bei Ihrem Vierbeiner, ist es natürlich schwierig, das Bellen zu verhindern oder gar zu unterbrechen. Dann ist es tatsächlich nur noch sinnvoll, die Distanz zur Situation noch weiter zu vergrößern. Sie können nicht erwarten, dass Ihr Hund wieder von alleine aufhört zu bellen, denn schließlich möchte er Ihnen irgendetwas mit der Kläfferei sagen. Besonders wenn er Angst hat, ist es daher wichtig, ihn nicht weiter der beängstigenden Situation weiter auszusetzen. Unter Umständen sieht dann nämlich selbst der liebste Hund keinen anderen Ausweg mehr, als zuzubeißen oder zu schnappen.
4. Ruhig bleiben
Auch wenn Ihnen die Reaktion des Hundes unangenehm ist, Sie müssen ruhig bleiben. Eine konditionierte Entspannung wird auch Ihr Hund spüren, sodass er die Situation sicherlich weniger schlimm einstufen wird. Führen Sie ihn ruhig, aber bleiben Sie konsequent.
5. Bedürfnisse befriedigen
Das Bellen zu ignorieren ist eine äußerst schlechte Idee, denn der Hund fühlt sich dann schlicht und ergreifend von Ihnen alleine gelassen. Im schlimmsten Fall kann sich so sein Verhalten noch verstärken. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Vierbeiner mit einem durchdachten Training die Angst nehmen. Wenn die Fellnase sich von einem Menschen bedroht fühlt, ist es sinnlos, die Person näher in Kontakt mit dem Hund treten zu lassen. Denn ein Hund ist nach wie vor ein Tier, der ebenso wie der Mensch einen natürlichen Überlebensinstinkt verfolgt. Bei Bedrohungen oder angstauslösenden Situationen können also auch Hunde in einen emotionalen Ausnahmezustand geraten und Dinge tun, die sie sonst nicht tun würden (beißen, noch stärker bellen, knabben, etc.).